Lazarus Takawira (geb. 1952-2021)

Geboren in Nyanga in den Eastern Highlands beginnt Lazarus Takawira Anfang der achtziger Jahre mit der Bildhauerei. Dabei steht er zunächst im Schatten seiner sehr viel älteren und bereits als Künstler etablierten Brüder John und Bernard. Angeleitet von Bernard, vor allem aber geprägt durch die starke Persönlichkeit seiner Mutter Amai - auch sie Bildhauerin - die ihm in früher Kindheit die Mythen und Überlieferungen der Shona näher bringt, entwickelt Lazarus bald seinen eigenen Stil. Ausstellungen in Australien, Europa und den USA tragen ab Mitte der achtziger Jahre dazu bei, dass sein Werk auch international an Renommee gewinnt. Es folgen zahlreiche Preise wie der Award of Merit und das Certificate of Excellence der National Gallery in Harare. Seine Skulpturen sind Teil der Sammlungen des Musée Rodin in Paris, des Africa Museum Tevuren in Belgien, der National Gallery Harare/Zimbabwe, des British Museum in London, des Museum of Bombay in Indien sowie der Weltbank in New York. Sicherlich der prominenteste Sammler seiner Skulpturen ist König Charles III von Großbritannien.

Ein typisches Stilmittel seiner Skulpturen ist, dass Teile des Steins unbehauen oder unpoliert bleiben, um dem Betrachter ein Gespür für den Fels zu vermitteln. Durch die Kontrastierung von polierten und rauen, oft schraffierten Flächen fällt das Augenmerk auf die aus dem Stein herausgearbeiteten stilisierten Gesichter, die immer eine innere Ruhe, Gelassenheit und Souveränität ausstrahlen. Lazarus Werk widmet sich ausschließlich Frauengestalten: selbstbewusste Frauen mit gesellschaftlichem Ansehen, Frauen, die sich in andere Wesen verwandeln, Frauen aus seinem Familienkreis. Seine Skulpturen reflektieren aber auch seine Vergangenheit - Erlebtes, das er über die Bildhauerei verarbeitet.

Die Kunstkritikerin Celia Irving-Winter schrieb über Lazarus: Like his master counterparts, his brothers and Nicholas Mukomberwana, Lazarus Takawira has proved that stone sculpture made in Zimbabwe is not just the song which is sung to bring supper to the artist, but a real and finite expression of cultures within the sub region, which have both been subject to change and have recognisable and applied roots. Takawira talks about his African culture, the moveable feast which comprises his beliefs, his life experience, his historic consciousness and his sense of spiritual and familial ancestry.

Auswahl internationaler Ausstellungen:

1985 - „Contemporary Stone Sculpture from Zimbabwe“, Irving Sculpture Gallery, Sydney, Australien

1989 - „Zimbabwe op de Berg“, Foundation Beelden op de Berg, Wageningen, Niederlande

1990 - „Sculpture Contemporaires du Zimbabwe“, Musee National des Arts Africains et Oceaniens, Paris, Frankreich

1990 - Contemporary Stone Sculpture from Zimbabwe“, Yorkshire Sculpture Park, England

1992 - „Stone Sculpture“, Zimbabwe Pavillon, Expo 1992, Sevilla, Spanien

1994 - Galerie im Schloßgarten, Gauangeloch, Leimen, Deutschland

1994 - „Die Steinbildhauer aus Zimbabwe“, Palmengarten, Frankfurt a.M. , Deutschland

1999 - Soul in Stone, Galerie Shona, Hamburg, Deutschland

2008 - Sculptors of Zimbabwe“, National Museum of Kenya, Nairobi, Kenia

2009 - „Spirit of a Woman“, Galerie Emila Juliše, Černčice (Louny), Tschechien

Auswahl Literatur:

Sultan, Olivier, „Live in stone. Zimbabwean sculpture. Birth of a contemporary art form“, Harare, 1990/1998, S.25/26; Winter-Irving, Celia, „Stone Sculpture in Zimbabwe. Context, Content & Form“, Harare, Simbabwe, 1991, S. 137f; 210 S.Kleine-Gunk, Bernd, „Aufbruch. Moderne afrikanische Kunst“, Die Sammlung Kleine-Gunk, Fürth, 1996, S.38/39; Rohde, Eckart und Helmut, Beseelte Steine, Hamburg 1998, S. 16-19; Sibanda, Doreen, „Zimbabwe Stone Sculpture. A Retrospective 1957 – 2004“, Harare 2004, S.103.

Skulpturen von Lazarus Takawira

Young Bride
Entstehungsjahr: 1992
Medium: Springstone
Größe: H:60cm, T: 23cm, B: 30cm
Preis: € 2.900,-

 
 
 

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