TWINS SEVEN SEVEN (1944-2011) - NIGERIA

Twins Seven Seven, bürgerlicher Name Taiwo Olaniyi, arbeitete zunächst als Musiker und Werbestratege für traditionelle Mediziner, die und deren Produkte er auf Märkten als Werbetänzer anpries. Auf seinen Werbefeldzügen wurde Ulli Beier 1964 in Oshogbo auf ihn aufmerksam und verschaffte ihm eine Anstellung im Mbari-Mbayo-Club. Ulli Beier kam als Sprachlehrer an die Universität in Ibadan, engagierte sich aber sehr bald im kulturellen Umfeld der Yoruba. Er gründete verschiedene Kunstzeitschriften, die heute gesuchte Sammlerstücke sind, und verschiedene Klubs (Galerien) mit dem Leiter des berühmtesten traditionellen Wandertheaters Duro Ladipo. Bald fing er auch an, junge Künstler auszubilden und zu fördern durch Ausstellungen in Galerien in Nigeria und in Europa und Amerika. Für diese Tätigkeiten wurde Oshogbo der Mittelpunkt, das auch heute als Ort der Kunst gilt mit vielen ansässigen Künstlern und Galerien.

Kaum einem anderen afrikanischen Künstler ist es gelungen, die Mythologie und Geschichte seines Volkes der Yoruba so lebendig und erfolgreich in die Gegenwart zu holen. Twins Seven Seven gab dem reichen Erzählschatz seines Volkes Form und Gestalt in seinen Bildern. Er fand weltweite Anerkennung und war viel auf Reisen. Von Nigeria hatte er sich, nach kurzem politischem Intermezzo, losgesagt und lebte mit ständigem Wohnsitz in den USA, wohl auch, weil er vor allem in der schwarzen Bevölkerung der USA sehr viel Anerkennung gefunden und großen Einfluss auf viele Maler mit afrikanischem Hintergrund hatte. Nach einem Verkehrsunfall musste er seine musikalisch tänzerische Laufbahn beenden und widmete sich dann ausschließlich der Malerei. Von seinen vielen Frauen haben sich etliche der Batik zugewandt, von denen vor allem Nike sehr viel Erfolg hat. Nicht zu Unrecht gilt er für viele als der bekannteste Maler Afrikas. Seine Werke sind in vielen Museen in Nigeria und in Europa/Amerika vertreten. ‚Twins’ wie ihn seine Freunde nennen, war ein sehr lebhafter und voller Ideen steckender Gesprächspartner. Seinen Namen – wie er es kolportiert – stammt aus seiner Familiengeschichte. Seine Mutter hatte siebenmal Zwillinge geboren, von denen er der Einzige ist, der am Leben geblieben ist. Zwillinge auch deshalb, weil die Yoruba einen sehr ausgeprägten Zwillingskult haben und er dadurch schon sehr viel Ansehen genießt. Das hatte er eigentlich nicht nötig, denn als typischer Yoruba stand er sowieso bald im Mittelpunkt des Interesses und Geschehens. (Text: Dr. Heinz Jockers)

King and Lawyer

 
 
 

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