Rickson Zavare Murehwa (geb.1977)

„My art is based on the past in relation to modern events, the feeling and attitude of people in different situations and the sphere of influence of Shona customs” 

Nach Abitur an der Zengezha High School in Chitungwiza begann Rickson 1997 ohne formale Ausbildung mit der Bildhauerei. Angeleitet wurde er dabei von seinem Schwager, dem erfolgreichen Künstler Tago Tazvitya, dem er zunächst als Assistent beim Polieren seiner Skulpturen half. Sehr schnell entwickelte Rickson dann jedoch individuelle Ideen und fing an in einem sehr markanten kraftvollen Stil eigene Kunstwerke zu schaffen. Gleichzeitig arbeitete er im vom United Nations Development Programme geförderten Chitugwiza Art Center von 1999-2002 als Verkaufsassistent und Ansprechpartner für UNDP und das National Art Council of Zimbabwe. Neben seiner Kunst engagiert sich Rickson gesellschaftlich. So ist er Mitinitiator von Kleinprojekten, die Frauen Einkommen sichern sollen und hat eine Initiative zur Unterstützung HIV-infizierter Künstler und deren Familien gegründet. Darüber hinaus leitet er das Functional Art Project, das seit mehreren Jahren im Chitungwiza Art Centre hochwertiges Kunsthandwerk herstellt. 

Als einer der bedeutendsten Vertreter der „New Shona Art“ bricht Rickson thematisch mit der überkommenen, oft mythenbeladenen Werkgestaltung der First- und teilweise auch noch der Second Generation, greift gegenwartsbezogene Themen auf, setzt Beobachtungen in Stein um oder beschreibt die ihn umgebende Natur auf eigene, oft abstrahierende Weise. Dabei verlangt er vom Betrachter eine intensive Beschäftigung mit seinen Werken. Zumeist erschließt sich einem der hintergründige Witz seiner kreativen Abstraktionen erst beim zweiten Hinsehen. Auch stilistisch setzt Rickson einen Kontrapunkt zur oft archaischen Ikonografie, die die Shona-Bildhauerei der ersten Dekaden prägte. Sowohl seine abstrakten als auch seine stärker figürlichen Arbeiten zeichnet eine schwungvolle Eleganz aus. Die meisterhafte Perfektion, mit der er Durchbrüche schafft und filigrane Schwünge setzt, wirkt, als könne er den Stein plastisch verformen. Rickson verwendet unterschiedliche Steinsorten wie den harten Springstone und Leopard Stone, aber auch den weicheren Opal Stone oder Cobalt Stone, für seine Skulpturen, die inzwischen in Galerien in den USA, Kanada, Holland, China und Australien sowie auf der Expo in Hannover ausgestellt wurden. Auf Workshops, so u.a. in Algerien, Dänemark, Frankreich und Deutschland, zeigt Rickson zudem seine pädagogische Fähigkeiten indem er engagierte Hobby-Künstler in seiner offenen, witzigen und immer geduldigen Art in die hohe Kunst der Steinbildhauerei einweist. 2017 hat Rickson an der Kunstakademie in Avignon gearbeitet und dort u.a. Grundfertigkeiten der Kunstrestauration erlernt.

Auswahl internationaler Ausstellungen:

2014 Galerie Art-Z, Paris, Frankreich
2015 Galerie Into Africa, Nürnberg, Deutschland
2015, “Dialoge II”, IMBA-Galerie, Hamburg, Deutschland
2015, Academie des Arts Avignon, Frankreich
2016, Galerie Lapart, Perigueux Frankreich
2016 Chateau de Montbro Charentes, Frankreich
2018 Chateau de Loir, Paris, Frankreich
2019 Musicon Art, Roskilde, Dänemark
2019 Herunde Galerie, Chemnitz, Deutschland
2020 “Begegnungen”, St. Petri Kirche, Wörlitz, Deutschland 2022 “Signum II”, IMBA-Galerie, Hamburg, Deutschland

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Dr. Eckart Rohde
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